”Hier Kartenzahlung“ - Warum sich immer mehr Geschäfte für bargeldloses Bezahlen entscheiden

Ein Flohmarkt in Kopenhagen. An Ständen wird gemustert, gefeilscht, ein Handel abgeschlossen. Zum Bezahlen zückt der Käufer das Smartphone, öffnet eine App, gibt den Betrag ein. Binnen Sekunden kontrolliert der Verkäufer - ebenfalls digital - den Zahlungseingang.

Ein Nachbarschaftsfest in einem Amsterdamer Park. Familien mit Kindern, Studierende, Senioren feiern zusammen bei Fritten und Waffeln. Ein DJ spielt Musik, eine Bar versorgt mit Getränken. An der improvisierten Theke hängt ein Zettel: „Card only“. Bezahlt wird per Kartenlesegerät, inklusive Trinkgeldfunktion für die freundliche Bedienung hinterm Tresen.

Die zwei Beispiele zeigen, dass unsere Nachbarn schon sehr weit sind beim bargeldlosen und auch beim mobilen Bezahlen. Selbst Kleinstbeträge werden digital überwiesen. In Deutschland hingen die Menschen lange am Bargeld. Das ist unter historischen Gesichtspunkten nachvollziehbar, rational ist es nicht. Diese Erkenntnis setzt sich inzwischen durch. Auch hierzulande bringen immer mehr Läden und Einrichtungen einen „Hier Kartenzahlung“-Hinweis an. Welche Vorteile Unternehmerinnen und Unternehmer und ihre Kundschaft davon haben, wenn sowohl Bargeld als auch Kartenzahlungen akzeptiert werden, erläutert dieser Beitrag.

Warum der Einzelhandel, die Gastronomie und Dienstleister auf Kartenzahlung setzen sollten

1. Reduzierte Fehleranfälligkeit bei Kartenzahlung

Sie wissen es: Jeden Tag mehrmals Scheine und Münzen zu zählen macht weniger Spaß, als Dagobert Duck behauptet. Eine kurze Ablenkung, und die Prozedur geht von vorne los. Besonders ärgerlich ist, wenn der Betrag beim Einzahlen in der Bank oder am Automaten nicht mit dem ausgerechneten übereinstimmt und die Suche nach der Ursache beginnt.

2. Zeit sparen mit Kartenzahlung

Dann ist da noch die liebe Mühe mit dem Wechselgeld, das immer vorhanden sein muss. Wer drückt Kunden schon gerne eine Handvoll kleiner Münzen in die Hand oder bittet sie, möglichst passend zu zahlen? Kurz: Bargeld ist umständlich und manuelles Zählen fehleranfällig, besonders, wenn viel los ist: Dann wächst die Warteschlange, Abrechnungsfehler häufen sich. Bei Zahlungen mit Karte, Handy-App oder Smartwatch entfällt all das – und das Kassieren geht schneller. In puncto Effizienz hat bargeldloser Zahlungsverkehr klar die Nase vorn.

3. Hygiene mit Kartenzahlung 

„Geld stinkt nicht“, heißt es. Das mag stimmen. Ein Keimträger kann Bargeld dennoch sein. Man sollte es mit der Hygiene nicht übertreiben, doch kontaktlose Zahlungen haben in der Zeit der Corona-Pandemie markant zugenommen. Viele Kundinnen und Kunden wollen seither nicht mehr auf diesen Service verzichten.

Hygiene mit modernen Kartenlesegeräten: So funktioniert’s!

4. Sicherheit bei Kartenzahlung

Noch stärker fällt allerdings der Aspekt Sicherheit bei digitalen Zahlungslösungen ins Gewicht: Weniger Bargeld in der Kasse bedeutet nicht nur, dass Geschäftstreibende die Zeit und Kosten für Bargeldeinzahlungen und Wechselgeld sparen, sondern auch, dass der Gang zur Bank seltener nötig ist. Zudem besteht weniger Anreiz für Diebstahl. Kartenlesegeräte für Einzelhandel, Gastronomie und den Dienstleistungssektor prüfen zudem automatisch, ob das Konto oder die Kreditkarte des Kunden oder der Kundin gedeckt sind. Das Risiko, Falschgeld anzunehmen, entfällt. Und die Kundschaft muss keine Angst haben, dass ihre Barschaft auf die eine oder andere Weise verloren geht. Fazit: Auch in Hinsicht auf Hygiene und Sicherheit punktet „Kartenzahlung willkommen“.

5. Weniger Zettelwirtschaft dank Kartenzahlung 

Kommen wir zur Bürokratie: Bargeldloses Zahlen vereinfacht die Buchhaltung. Je nach Modell lassen sich moderne Kartenlesegeräte mit dem Kassensystem verbinden. Transaktionen wie Einnahmen oder Stornos werden digital und fehlerfrei erfasst. Das verbessert die Übersicht über die Finanzen - auch dann, wenn Sie selbst gar nicht im Laden sind. Zudem sind die gewonnenen Daten aufschlussreich: Bei jedem Kassenschnitt erhalten Sie wertvolle Einblicke über das Kaufverhalten Ihrer Kundschaft - z.B. zu welchen Zeiten viele Kunden da sind und wann eher Flaute herrscht.

Digitale Belege befreien Sie von der Zettelwirtschaft. Auf Wunsch können Sie Kunden natürlich trotzdem eine Rechnungsquittung zur Verfügung stellen, per SMS und E-Mail oder bei Kartenlesegeräten mit integriertem Belegdrucker auch in Papierform. Dank digitaler Archivierung, online einsehbar - überall und zu jeder Zeit, halten Sie außerdem die Aufbewahrungspflicht für Händlerbelege ein. Der letzte Punkt ist auch für die Steuererklärung von Belang. Belegmanagement mittels digitaler Bezahllösungen entspricht den Anforderungen des Finanzamts. Werden Ihre Bücher geprüft, liegen alle Transaktionen nachvollziehbar vor, es sollte zu keinerlei Unstimmigkeiten kommen. Wir würden zwar nicht so weit gehen und behaupten, dass der Fiskus dadurch Ihr neuer Freund wird – doch Steuerangelegenheiten sind bei bargeldlosem Bezahlen deutlich entspannter. Neben Nerven sparen Sie auch Kosten: Ihre Steuerberatung muss für gut vorbereitete Unterlagen nicht mehr so viele Stunden in Rechnung stellen.

6. Modernes Auftreten Ihres Ladens

Zum Schluss sei noch ein eher „weicher“ Pluspunkt erwähnt: Mit einer  "Card only"-Politik polieren Sie Ihr aufgeschlossenes, fortschrittliches Image. Besonders das jüngere Zielpublikum der „digital natives“ dürfte sich davon angesprochen fühlen. Wer weiß, vielleicht findet das nächste Nachbarschaftsfest ja direkt vor Ihrer Ladentür statt?

Fazit

Die Entscheidung für bargeldloses Bezahlen oder sogar "Card only" ist mehr als ein bloßer Trend. Es ist Ihre strategische Wahl für mehr Effizienz, Sicherheit und ein zeitgemäßes Auftreten.